Arbeit und Burnout
Unsere heutige Arbeitswelt ist sehr verrückt. Es ist schwierig, sich dieser verrückten Energie zu entziehen, denn die Arbeit ist zum Überleben, zur Existenzsicherung notwendig. Sie ist verrückt, weil es Arbeit für alle geben könnte. Arbeit ist eine schöne, gute Sache. Am Anfang sind die Menschen sehr enthusiastisch. Sie verdienen Geld, können davon leben, sie gründen eine Familie und haben Kinder.
Aber wir leben in einem System, in dem die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht. Das ist sehr gewalttätig. Wenn unsere Arbeit laufend unter dem Blickwinkel der Rentabilität betrachtet und bewertet wird, macht sie den Menschen krank.
Da sind Systeme und Mechanismen entstanden, die nicht mehr verstehen, was es heißt „Mensch“ zu sein. Dieses System kümmern sich nicht mehr darum, ob es sich um einen Mensch oder Maschine handelt. Es erwartet immer mehr und mehr und verlangt von den Menschen über ihre intellektuellen, geistigen und körperlichen Grenzen hinaus zu gehen. Für die meisten Menschen ist das zu viel. Auch die beabsichtige Konkurrenz unter einander fördert, dass wir über unsere Grenzen gehen.
So werden wir von der Arbeit übergefordert.
Der Mensch wird also mehr und mehr wie eine Maschine, ein Roboter betrachtet. Und auf einem Schlag geht die „Maschine“ Mensch kaputt. Er hat alles verbrannt. Dann muss man die Maschinen, den Menschen wieder herstellen, erneuern bzw. reparieren. Aber natürlich man hat Schwierigkeiten ihn zu „reparieren.“
Auf einen Schlag ist die Person in der Arbeitswelt nicht mehr von Interesse. Um mit den Worten des Systems zu sprechen: sie ist nicht mehr rentabel. Sie hat da keinen Platz mehr. Die Person ist krank, hat alles für die Firma gegeben, ist über ihre Grenzen gegangen. Häufig wird sie dann zurück gewiesen. Das ist ein immenser Schmerz für diese Person.
Sich seiner Grenzen bewusst werden
Prävention ist das Beste, was man machen kann, um Krankheit wie z.B. Burnout oder Depressionen zu vermeiden. Dafür muss man sich seiner eigenen Grenzen bewusst werden. Das ist wichtig zu begreifen, denn wenn es zu spät ist, ist es zu spät.
Also wenn eine Person über ihre Grenzen geht, bedeutet das, dass sie sich nicht mehr in ihrem eigenen System befinden. Sie befinden sich „außerhalb“ ihres Systems.
Außerhalb vergleichen wir unsere Arbeit mit der Arbeit der anderen. Es ist dann der Blickwinkel unserer Eltern, der unsere Arbeit be- oder abwertet. Das heißt, wir wollen mit unserer Arbeit gefallen und suchen nach Anerkennung. Sind wir selber Vorgesetzter, übernehmen wir dieses System der Eltern und übertragen es auf unsere Mitarbeiter.