Mangel

Ein Mangel ist ein Bedürfnis, das nicht erfüllt wurde.

Die wichtigsten Bedürfnisse eines Kindes sind: Liebe, was bedeutet, “empfangen” zu werden, Zuwendung, Anerkennung und Sicherheit.

Als Kinder haben wir von Natur aus das Bedürfnis zu wachsen. Daher vergrößern wir unser Potenzial durch Dinge von außen, sprich durch Erworbenes: die Erziehung, die Kultur, das Vermächtnis, unsere Erfahrungen etc. Die Gesellschaft ist dazu verpflichtet, uns all das zukommen zu lassen, damit wir auf unserem Weg des Erwachsenwerdens vorankommen können. Wenn das nicht vollständig gegeben ist, entsteht daraus ein Mangel, der verhindert, dass wir mit 21 Jahren erwachsen sind.

Als unreifer Erwachsener versuchen wir dann, diesen Mangel durch Kompensation auszugleichen, wodurch wir in ein System der Manipulation geraten. Wir benutzen das Äußere oder die anderen als Kompensatoren, die unseren Mangel ausgleichen sollen. Es gibt zahlreiche Kompensatoren: ein Kind, der Ehemann, die Ehefrau, der Chef, Freunde oder materielle Dinge wie Arbeit, Spiel, Nahrung, Tabak, Alkohol etc.

Indem wir uns der Manipulation bedienen, um unseren Mangel zu kompensieren, werden wir zu einem kleinen Mädchen bzw. einem kleinen Jungen, d. h. wir unterwerfen uns und machen uns zum Opfer, oder wir werden zum Papa bzw. zur Mama, d. h. wir gehen in die Herrschaft und dominieren und beschränken andere.

Wenn der Erwachsene sich seine Bedürfnisse selbst erfüllt, um seinen Mangel auszugleichen, wird er unabhängig und zum Rebell.

Siehe Die Evolutionsspirale