Anerkennung
Ein Kind braucht es, anerkannt zu sein, weil es selber nicht weiß, wer es ist. Es braucht eine Identität. Es muss seinen eigenen reinen Wert erkennen. Durch die Anerkennung erfährt es seinen Wert und eine Identität. Interessant ist, dass z.B. in Frankreich das Wort Geburt und Anerkennung den gleichen Wortstamm haben.
Zuwendung
Ein Kind braucht Zuwendung. Zuwendung ist der körperliche Kontakt mit dem Anderen z.B. durch spielen oder streicheln. Genauso gehört aber auch das „in Kontakt gehen“ und das „miteinander teilen“ dazu. Das Kind braucht den körperlichen Kontakt mit dem Erwachsenen. Damit das Kind diesen Kontakt zulässt, muss es sich dem Erwachsenen gleich fühlen. Das bedeutet für den Erwachsene sich auf das Niveau des Kindes zu begeben. Für den unbewussten Erwachsenen ist es nicht einfach, sich auf das Niveau des Kindes zu begeben. Stattdessen wollen die Erwachsenen ganz häufig nur Macht über das Kind haben: „Du sagst „Sie“ zu mir, weil ich größer bin als du …“ Das Kind ist dann unterlegen und kann nicht mehr mit dem Erwachsenen teilen. Ein Kind spürst es sofort, wenn wir uns auf sein Niveau begeben. Diese Erfahrung kann jeder Erwachsene mit einem Kind ausprobieren und dann beobachten, wie sich das Kind öffnet.
Sicherheit
Ein Kind braucht Sicherheit. Es muss spüren, dass es nicht in Gefahr ist. Es kann sich darauf verlassen, dass sie da sind, wenn es sie braucht. Wenn die Erwachsenen nicht da sind oder wenn die Erwachsenen Macht haben, dann fühlt sich das Kind nicht in Sicherheit. Der Missbrauch von Macht oder das Fehlen von Sicherheit erzeugt in ihm Angst. Aber das Kind braucht es, dem Erwachsenen zu Vertrauen. Vertrauen schafft Sicherheit für das Kind.
Liebe
Ein Kind braucht es, geliebt zu sein. Leider ist es fast immer so, dass die Erwachsenen nicht wissen, was das bedeutet. Sie verwechseln Liebe mit Zuwendung. „Ja, ich liebe meine Tochter. Ich kümmere mich um sie, schenke ihr Spiele. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie liebe.“ Aber das ist keine Liebe.
Liebe ist empfangen. Das Kind braucht es, sich empfangen zu fühlen. Ansonsten entsteht eine große Verletztheit. Nur wenige Kinder auf der Welt, fühlen sich wirklich empfangen, fühlen sich geliebt. Empfangen, so wie sie sind. Geliebt für ihre Qualitäten und Schwächen. Ein Kind ist nicht das, was der Erwachsene sich wünscht.
Ein Kind muss in seiner Totalität empfangen und geliebt werden. Wenn ihr ein Kind liebt, liebt es total und ohne Bedingungen.
Man muss das Kind auch lieben, wenn es nicht nett ist. Wenn man das Kind nur liebt, wenn es nett ist, dann ist das nicht Liebe sondern Macht. Damit das Kind das Gefühl hat, geliebt zu werden, wird es artig „guten Morgen“ sagen. Mit der Macht des Erwachsenen haben wir es dressiert.
Und hier geht es zu den 4 Bedürfnisse des Erwachsenen