Schuld Scham

Schuld und Scham

Die ausführenden Kräfte aller religiösen Systeme haben ihre eigenen Regeln geschaffen, die Moral und Gewissen steuern, um Macht und Kontrolle über die Menschen zu haben.

Wenn man unbewusst eine Tat begeht, die nicht der Norm der „perfekten“ Gesellschaft entspricht, weil wir eben nicht perfekt sind, bekommen wir die Last der kastrierenden Regeln zu spüren, und dadurch kreieren wir in uns Schuld.

Schuld ist gleich Strafe, und mit unserem Verstand und unserem Ego bestrafen wir uns mehr, als die anderen uns bestrafen, weil wir anders werden als sie. Wir schaffen Vergleiche und wir fühlen uns durch diese unterlegen, nichtig, inkompetent…

Der innere Glauben, den anderen verletzt zu haben, richtet sich in uns ein. Scham überkommt uns und wir haben keine Lust mehr, zu teilen und den anderen zu begegnen. Wir leiden dann vor allem unter der Trennung von den anderen.

Um Abhilfe von all dem zu schaffen, müssen wir uns dessen bewusstwerden, dass wir nicht schuldig sind, aber verantwortlich. Wenn wir verstehen, dass wir unverantwortlich und unbewusst handeln, und, dass es UNSER Fehler ist, dann verstehen wir, dass wir VERANTWORTLICH sind, es zu ändern, es zu transformieren, es zu reparieren und eventuell den Schaden zu begleichen. Aber nur für uns selbst, mit unserer Verantwortung, unserer Ehre und unseren Werten.

Wir können also durch die gleiche Handlung auch verstehen, dass wir nur unsere Rolle erfüllt haben – die, welche die Gesellschaft von uns verlangt hat.

Ab diesem Moment können wir uns nicht mehr zurückgewiesen fühlen. Wir können uns nicht mehr schämen für die Würde, die Freude und die Freiheit, die wir mit den anderen teilen können, indem wir unsere Verantwortung übernehmen.